Wie Disney gute Ideen entwickelt hat

Wir kennen sie alle, die guten alten Disneyfilme. Um auf solche fantastischen Ideen zu kommen, hat Disney eine Arbeitsweise erfunden, die heute als "Disney Strategie" bekannt ist. Ich setze sie häufig im Coaching ein, aber sie lässt sich auch gut alleine oder im Team umsetzen. 

Gilt es eine neue Idee im Team oder selbst zu entwickeln, geht es munter durcheinander. "Tolle Idee, das sollte man umsetzen", "Das lässt sich so nicht bezahlen", "Wir könnten die und die mit zu uns Boot holen", "Dann sollten wir noch das bestellen", "Habt ihr an die und die Konkurrenz gedacht?". Schnell werden die unterschiedlichen Stimmen so vielfältig, dass eine Planung zu kompliziert erscheint und es vielleicht doch besser ist, alles beim alten zu lassen. Schade für die gute Idee. 

 

Mit der Disney Strategie werden die Stimmen/Teammitglieder bzw. der Intention systematisch unterteilt. Es gibt eine Runde für den Träumer oder Visionär, dann eine Runde für den Realisten und Umsetzer und die dritte Runde gilt dem konstruktiven Kritiker, der nochmal schaut, ob auch wirklich an alles gedacht wurde. 

 

Wir sind in der Regel in ein bis zwei Rollen sehr stark. Für viele meiner Coachees ist es schwer, wirklich nur zu träumen. Es ist so eingeübt, zeitgleich zu denken, das geht doch gar nicht. Andere sind ausgesprochen gut im Träumen, wenn es dann konkret wird, dann kommen nur wenige Ideen. Die Strategie hilft, alle Bereiche anzuschauen und zu bearbeiten. 

 

Im Team ist es besonders hilfreich, weil hier gerne die Träumerphase nur kurz bearbeitet wird, weil es immer kleine Bedenkenträger und Menschen mit ausgeprägten Tatendrang gibt, die gleich losreden und loslegen wollen. Aber vielleicht wurde der Traum noch gar nicht zuende geträumt, vielleicht neue Facetten und Möglichkeiten nicht ausreichend entdeckt. 

 

Um in jede Phase gut reinzukommen, helfen zwei kleine Vorbereitungsschritte: 

Ein Ort für jede Phase - wenn es drei Räume sind, werden diese beschriftet und vielleicht entsprechend dekoriert. Wenn alles in einem Raum stattfindet, helfen große Zettel auf dem Boden, die drei Orte zu definieren.  Einzeln, wie im Team, bewegen sich alle in der jeweiligen Phase an diesen Ort. 

Sich in die passende Stimmung bringen. Bevor es in die jeweilige Phase und an den neuen Ort geht, hilft es, sich an Situationen zu erinnern, in welchen man besonders gut geträumt hat, sehr tatkräftig Dinge angegangen ist oder umfassend und zielgerichtet konstruktive Kritik geübt hat. Bevor es losgeht, kurz nochmal an diese Situation denken, sich reinfühlen und eine passende Körperhaltung einnehmen. Das hilft, dem ganzen System zu sagen, jetzt geht es genau um das. 

 

Und für Teams kann es helfen, wenn eine Person eine Art Moderationsrolle einnimmt. Sie kann darauf achten, dass der Zeitrahmen gut eingehalten wird und kann Teilnehmer darauf hinweisen, dass sie gerade mit ihren Beiträgen im falschen Raum sind - denn gerade bei mehreren passiert das manchmal. 

 

Ich wünsche viel Erfolg beim Entwickeln neuer Ideen und Projekte mit der Disney Strategie. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0